Marburger Konzentrationstraining
Das Marburger Konzentrationstraining (MKT) ist ein auf Selbstinstruktion basierendes, kognitiv-verhaltenstherapeutisches Training für Vorschul- und Schulkinder im Alter von fünf bis etwa zwölf
Jahren.
Es wurde Anfang der 1990er Jahre von dem Marburger Schulpsychologen Dieter Krowatschek entwickelt und von ihm 1992 auf der 10. Bundeskonferenz der Sektion Schulpsychologie im Berufsverband
Deutscher Psychologinnen und Psychologen vorgestellt.
Es wird vorwiegend bei Kindern mit Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung eingesetzt. Das MKT soll den Kindern die Methode der verbalen Selbstinstruktion sowie grundlegende
Arbeitstechniken für den Schul- und Hausaufgabenalltag vermitteln. Weitere Bestandteile sind Entspannungstechniken, etwa durch autogenes Training, und Verhaltensmodifikation, unter anderem durch
positive Verstärkung, zur Verbesserung von Selbsteinschätzung und Selbstkontrolle. Ziel ist eine Veränderung von einem impulsiven hin zu einem reflexiven kognitiven Arbeitsstil.
Seine Elemente sind für den Einsatz im Klassenzimmer konzipiert und auf sechs bis acht Trainingsstunden ausgelegt. Zusätzlich zum Training mit den Kindern gibt es ein häusliches Übungsprogramm
und begleitende Elternabende. Es wird als Kurzintervention, die sich für den Einsatz in Gruppen eignet, in psychologischen, lerntherapeutischen und Ergotherapie-Praxen eingesetzt, aber auch von
Lehrkräften im Unterricht angewendet. An einigen Orten findet es als Volkshochschulkurs statt.
Es liegen mehrere empirische Studien vor, in denen das MKT mit anderen Programmen gleicher Zielsetzung verglichen und hinsichtlich seiner Wirksamkeit evaluiert wurde. Manfred Beck kam zu dem
Ergebnis, dass das MKT bei einer Versuchsgruppe von 15 Drittklässlern nur eine sehr geringe Wirkung zeigte. Stefan Witte attestierte dem MKT bestenfalls langfristige Wirkungen ohne
Entwicklungsanschub. Thomas Dreisörner konnte bei 15 Kindern, die in fünf Gruppen eingeteilt wurden und fünf Wochen lang einmal wöchentlich in einer kinder- und jugendpsychiatrischen Praxis das
MKT absolvierten, in einzelnen Bereichen Verbesserungen der Aufmerksamkeitsleistungen nachweisen.
Birgit Schäfer verglich in einer Studie das MKT mit Neurofeedback und attestiert dem MKT einen besonders großen Einfluss auf die Unaufmerksamkeit.
Das MKT setzt gleich an verschiedenen Stellen an.
Grundlegend dürfte dabei die Änderung des Arbeitsstils sein.
Aber auch der Umgang mit Fehlern wird trainiert ("Ein Fehler ist keine Katastrophe!"). Die Selbstständigkeit wird gefördert und das Zutrauen in die eigenen Fähigkeiten
aufgebaut.
Wie in vielen anderen Trainings auch, wird an hand der Methode der verbalen Selbstinstruktion nach MElcHENBAUM und GOODMAN (1971) ein reflexiverer Arbeitsstil eintrainiert.
MEICHENBAUM und GOODMAN konnten bereits in den 70er Jahren beobachten, dass problematische Situationen oder schwierige Aufgaben besser gemeistert werden, wenn man sich selbst Instruktionen
gibt,
wie bei der Aufgabe oder in der Situation vorzugehen ist.
Kognitiven Steuerung der Aufmerksamkeit im Blickpunkt
Das Kind soll lernen, seine Aufmerksamkeit zu zentrieren. Ziel des Trainings ist es den Arbeitsstil bzw. kognitiven Stil des Kindes zu verändern und somit einen reflexiven Arbeitsstil zu
fördern.
Ziele des MTK
Durch die Vermittlung von Denkstrategien im Konzentrationstraining kann das Kind lernen, seine Aufmerksamkeit besser zu steuern und zu strukturieren.
Ziel des Marburger Trainings ist somit die Förderung eines reflexiven Arbeitsstils. Dabei stehen verschiedene Faktoren im Vordergrund:
Verbale Selbstinstruktion
Schritt 1: Modelllernen
Schritt 2: Fremdsteuerung
Schritt 3: Lautes Denken
Schritt 4: Leise Selbstinstruktion
Schritt 5: Inneres Sprechen oder Selbstinstruktion
ADHS Wesenszüge
Viele von ihnen haben:
Der Bundesverband Arbeitskreis Überaktives Kind e.V. ließ von der Berliner Charité im Jahr 2002 eine Profilstudie durchführen, bei der 1948 Eltern retrospektiv über ihre ADHS-betroffenen Kinder
befragt wurden. Die Studie schließt Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene bis zu einem maximalen Alter von 25 Jahren mit ein. Ziel der Studie war, eine Bestands- und Bedarfsanalyse zu
schaffen, „die neben Handlungsrelevanzen auch Ressourcen aufzeigt, um so, als Besonderheit, nicht nur Probleme und negative Symptome abzubilden, sondern auch explizit Stärken und besondere
Fähigkeiten der betroffenen Kinder zu erfassen".
Die zentrale Frage lautete: „Wie sehen die Eltern ihre Kinder unabhängig von medizinischen Klassifikationen und wie gehen sie mit ADHS um?".
Als häufigste positive Zuschreibungen für Kinder mit ADHS wurden angekreuzt:
In den Elternkommentaren fanden sich häufig Angaben über beobachtete Fähigkeiten, sich in die emotionale Lage von Mitmenschen einzfühlen, geradezu „seismographische Antennen" zu haben, sowie
„offen", „ehrlich", „großherzig" und „besondes tierlieb" zu sein.
Quelle: www.adhspedia.de